Konzentriert am Schreibtisch beim Lernen und Arbeiten

Konzentration steigern – 3 erprobte Tipps

„Jetzt konzentrier dich doch mal!“
Diesen Satz hören Kinder (und Erwachsene!) nicht selten – und doch bleibt oft offen, wie das eigentlich gehen soll: sich auf Knopfdruck fokussieren, wenn der Kopf voll ist, die Umgebung ablenkt oder die Energie fehlt.

Die Blogparade „Fokus bitte! Meine besten Tipps für mehr Konzentration“ von Sabina Landua hat mich direkt angesprochen – denn als Gesundheitsmentorin begleite ich vor allem Erwachsene, die sich mehr Energie, weniger Stress und einen klareren Fokus wünschen.

Und: Viele der Tools, die ich mit ihnen einsetze, wirken nicht nur im stressigen Büroalltag – sondern auch wunderbar bei Kindern, vor allem, wenn sie spielerisch und mit Leichtigkeit eingebunden werden.

Konzentration ist kein Zufall – sondern (auch) Körperarbeit

Besonders in stressigen Zeiten, wie viele Familien sie während der Corona-Pandemie erlebt haben, wurde mir als Mutter klar: Konzentration entsteht nicht im luftleeren Raum. Sie braucht Rahmenbedingungen – und eine Atmosphäre, die Lernen möglich macht.

Meine Kinder haben das übrigens sehr klar erkannt. Sie sagten in dieser Zeit oft: „Ich kann zu Hause nicht so gut lernen wie in der Schule.“ Und das, obwohl es bei uns durchaus ruhig war.

Was hat gefehlt?

Die besondere Lernatmosphäre: ein Ort, der nur zum Lernen gedacht ist. Ohne Ablenkung, ohne ständiges Wechselspiel mit anderen Aktivitäten. Das gilt für Kinder wie Erwachsene. Wenn der Küchentisch gleichzeitig Spielplatz, Essplatz und Schreibtisch ist, fällt es schwer, in einen konzentrierten Modus zu kommen.

Der Körper will mitdenken: Konzentration beginnt im Bauch

Bevor wir über Methoden sprechen, lohnt sich ein kurzer Check-in:
Ist der Körper eigentlich lernbereit?

Zwei einfache Fragen helfen sofort weiter:

  • Hast Du gegessen? Wann zuletzt?
  • Bist Du durstig?

Unser Gehirn ist ein Hochleistungsorgan. Damit es funktioniert, braucht es Nährstoffe, Sauerstoff – und Flüssigkeit. Kinder und auch Erwachsene vergessen oft das Trinken – und wenn der Kopf dann wie in Watte gepackt ist, hilft auch der beste Konzentrationstipp nichts.

Ein leckerer Kakao oder eine frische Saftschorle helfen oft besser als noch ein Versuch, „einfach weiterzumachen“. Zudem liefern die obige Getränke Energie in Form von Glucose, was der Treibstoff für das Gehirn ist und eben Flüssigkeit.

Das „Kümmern“ drumherum – etwa das Getränk liebevoll zubereiten – wirkt zusätzlich stärkend und regulierend auf das Nervensystem. Und genau da setzen auch meine drei Lieblingsübungen an.

1. Die Lippenbremse – Atemübung mit Spaßfaktor

Eine einfache Atemübung mit großem Effekt – und noch dazu macht sie Kindern (und oft auch Erwachsenen) richtig Spaß.

So geht’s:

  • Einatmen: ganz normal durch die Nase oder den leicht geöffneten Mund
  • Ausatmen: mit locker geschlossenen Lippen – sodass ein vibrierendes Schnauben entsteht, wie bei einem Pferd
  • Wer mag, darf gerne Geräusche machen. Je alberner, desto besser!

Warum das hilft:

Das verlängerte Ausatmen aktiviert den Parasympathikus, also den Teil des Nervensystems, der für Ruhe, Regeneration und Fokus zuständig ist.
Diese kleine Übung lässt sich ganz leicht zwischendurch einbauen – ob vor den Hausaufgaben oder zwischen zwei Meetings.

2. Konzentration durch die Nase – Düfte wirken direkt aufs Gehirn

Unser Riechorgan ist direkt mit dem limbischen System im Gehirn verbunden – dort, wo Emotionen, Erinnerungen und auch Motivation verarbeitet werden. Düfte wirken deshalb unmittelbar – und können gezielt genutzt werden, um Konzentration zu fördern.

So funktioniert’s:

  • Verwende ein natürliches ätherisches Öl (bitte keine synthetischen Düfte!)
  • Besonders gut geeignet sind:
    • Zitrusdüfte wie Zitrone, Orange, Grapefruit oder Bergamotte
    • Wald-Düfte wie Eukalyptus, Pfefferminz oder Kiefer

Anwendungsideen:

  • Einen Tropfen in die Hände geben, aneinander reiben, Hände als Schale vor Nase und Mund halten und ein paar tiefe Atemzüge nehmen. Danach ggf. Hände waschen.
  • Bei fertigen Duftrollern: auf das Handgelenk geben und von dort bewusst einatmen.

Hinweis für sensible Haut:

Ätherische Öle sollten bei Kindern immer mit einem Trägeröl (z. B. Mandel- oder Jojobaöl) verdünnt werden. Bei Unsicherheit lieber fertige Kindermischungen verwenden.

3. Bewegung – bringt Körper & Gehirn in Schwung

Bewegung ist ein wahres Konzentrationswunder – denn sie fördert die Durchblutung und versorgt das Gehirn mit Sauerstoff.
Nach einem langen Schultag oder einer stillen Phase am Schreibtisch reicht manchmal schon ein kurzes Aktivieren, um den Fokus zurückzuholen.

Ideen für jedes Alter:

  • Kleine Kinder: Hüpfen, Hampelmann, auf einen Stuhl klettern
  • Größere Kinder & Jugendliche: Kniebeugen, Liegestütze oder Seilspringen
  • Besonders Mutige: Rad schlagen oder Handstand an die Wand!

Warum das wirkt:

Koordinativ anspruchsvollere Bewegungen fördern die Neuroplastizität – also die Fähigkeit des Gehirns, sich anzupassen, zu lernen und neue Verbindungen zu schaffen.
Das ist Konzentration in Bewegung – im wahrsten Sinne.

Bewegungspause zur Verbesserung der Konzentration bei Kindern und Erwachsenen
Kleine Bewegungseinheiten fördern die Durchblutung – auch im Gehirn.

Fazit: Konzentration lässt sich gestalten

Konzentration ist kein Zustand, den wir einfach „anschalten“ können. Sie entsteht dort, wo Körper, Umgebung und Nervensystem zusammenspielen.

Mit kleinen Tools – wie Atemübungen, Düften oder Bewegungsimpulsen – lässt sich auch im Alltag schnell und wirkungsvoll Einfluss nehmen.

Gerade Kinder profitieren davon, wenn wir nicht nur an ihren Verstand, sondern an ihr ganzes System denken. Und: wenn sie dabei lachen, hüpfen oder schnauben dürfen.

Ob groß oder klein: Konzentration beginnt mit einem guten Gefühl im Körper.
Und das können wir aktiv beeinflussen.

Dieser Beitrag ist Teil der Blogparade „Fokus bitte! Meine besten Tipps für mehr Konzentration“ von Sabine Landua.

Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, wie sich das Nervensystem regulieren lässt – für mehr Energie, Fokus und Ausgeglichenheit – dann schau dich gern auf meinem Blog um.

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3 Kommentare

  1. Liebe Renata,

    vielen lieben Dank für deinen tollen Beitrag zu meiner Blogparade! Deine Hinweise auf die körperlichen Grundbedürfnisse in Verbindung mit der Gestaltung des Umfelds finde ich sehr wichtig, denn Konzentration entsteht erst im Zusammenspiel mehrerer Faktoren.
    Vielen lieben Dank für den Tipp „Lippenbremse“! Die kenne ich tatsächlich noch nicht in diesem Zusammenhang und werde sie mit meinen Schülern ausprobieren.

    Liebe Grüße
    Sabine

    1. Liebe Sabine,

      herzlichen Dank für Deinen Kommentar hier: Wir sind uns einig, Konzentration braucht auch äußere Faktoren, damit sie gelingen kann.
      Es freut mich sehr, dass ich Dir mit der „Lippenbremse“ noch etwas Neues zum Thema Konzentration zeigen konnte. Berichte gerne, wie es mit und bei Deinen Schülern klappt. Ich finde die Lippenbremse hat auch einen „lustigen“ Aspekt und manchmal braucht es etwas Humor und ein herzhaftes Lachen, damit das Gehirn sich wieder anstrengen mag.

      In diesem Sinne alles Gute und liebe Grüße,
      Renata

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